Oberweger Grotte neu renoviert: Judenburger
Naturjuwel soll wieder Tourismusanziehungspunkt werdenSeit
wenigen Tagen ist die so genannte „Grotte“ in
Oberweg bei Judenburg wieder begehbar. Ein Trupp des
Bundesheeres hat das früher weithin bekannte regionale
Ausflugsziel innerhalb von nur drei Wochen wieder begehbar gemacht.
Über
den „Max Helff Steig“ in der Gemeinde Oberweg,
vorbei am ehemaligen Steinbruch, gelangt man zur
„Grotte“, vor Jahren noch eines der beliebtesten
Ausflugsziele im Bezirk. Neolithikum - Besiedelungshinweise wurden dort
bereits gefunden, verschiedenste Tropfsteine – die leider
meist gewaltsam entfernt wurden –sowie auch Funde aus der
Römerzeit, wie etwa Münzen und
Gebrauchsgegenstände. In den siebziger und achtziger Jahren
des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die „Grotte“
gerne als Abenteuerspielplatz von Kindern und Jugendlichen verwendet,
und auch von vielen „Hobbyarchäologen“ als
Grabungsstätte genutzt. Eine Gruppe Judenburger
Hauptschüler und Gymnasiasten durchforschte 1980 die
Höhle noch einmal unter Führung von Historikern, wo
man auch auf weitere Funde stieß. „Wir gehen davon
aus, dass sich sehr viele Funde heute in Privatbesitz befinden, die
aber für eine genaue Aufarbeitung der Geschichte der
Höhle von großer Bedeutung
wären“, meint etwa Archäologe Bernd Heider.
In
den vergangenen Jahren verfiel die als
„Naturdenkmal“ ausgewiesene Höhle
zusehends, und mehrere Felsstürze machten sowohl den
Höhleneingang als auch die Holzsteige zur Höhle
unpassierbar. „Wir haben uns natürlich oft Gedanken
darüber gemacht, dieses wunderbare Ausflugsziel zu sanieren,
nur wäre der Kostenaufwand sowohl für die Gemeinde
Oberweg als auch für die Gemeinde Judenburg einfach zu hoch
gewesen“, sagt Oberwegs Bürgermeister Johann
Taferner. Durch gute Kontakte zum Truppenübungsplatz
Seetaleralpe unter Kommandant Günther Allesch konnte ein
Lösungsvorschlag gefunden werden: Im Rahmen der Ausbildung von
Grundwehrdienern der Stabskompanie des Militärkommandos
Steiermark wurde ein Pionierzug eingesetzt, der die Sanierung der Stege
und der Grotte vornahm. Unter dem Kommando von Oberstabswachtmeister
Günther Eissner und Wachtmeister Alois Kreiner arbeiteten
zwölf Rekruten fast drei Wochen in diesem Bereich, um die
Stiegenaufgänge neu zu machen und den Bereich von
Geröll, Schutt und losen Felsbrocken zu reinigen.
„Unser Pionierzug ist spezialisiert auf Brücken- und
Stegebau, auf Spreng- und Bergetechniken, und wir sind auch oft im
Katastropheneinsatz tätig. Diese Aufgabe war eine besondere
Herausforderung für uns, da wir alle nur angeseilt arbeiten
konnten und bis zu zehn Meter lange Baumstämme im
brüchigen Fels verankern mussten“, erzählt
Zugskommandant Günther Eisner. Das Material sowie die
Verpflegungskosten der Rekruten wurden von der Stadtgemeinde Judenburg,
der Gemeinde Oberweg sowie von der Wildbachverbauung getragen, die
Personalkosten übernahm das Bundesheer. „Wir sind
wirklich dankbar, denn ohne Unterstützung des Bundesheeres
wäre eine Sanierung dieses wichtigen Ausflugszieles nicht
möglich gewesen“, meinte auch die Judenburger
Bürgermeisterin Grete Gruber, die gemeinsam mit Bgm. Johann
Taferner und GR Michael Ruckhofer die Truppe bei ihrer
gefährlichen Arbeit vor Ort besuchte.
Zur offiziellen
Übergabe des renovierten und wiederhergestellten Steiges kamen
u. a. auch Stabschef Walter Bendl, TÜPL-Kommandant
Günther Allesch sowie Major Ing. Roman Michalus, der
zuständige Offizier für die steirischen Pioniere. Man
sei stolz auf die geleistete Arbeit aber auch auf die gute
Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberweg und der Stadt Judenburg, ohne
die ein derartiges Projekt nicht durchführbar gewesen
wäre, so die einhelligen Aussagen der Offiziere. Als kleines
„Dankeschön“ überreichten Bgm.
Johann Taferner und GR Michael Ruckhofer ein Präsent an die
anwesenden Offiziere und die Mannschaft verbunden mit dem Dank
für die geleistete Arbeit.
 Hochrangige Offiziere des Bundesheeres und Vertreter der Gemeinden
Judenburg und Oberweg bedankten sich im Rahmen einer kleinen
Feierstunde bei den 12 Pionieren für ihre Leistungen, dass die
Grotte in Oberweg wieder begehbar gemacht werden konnte. Auf unserem
Bild mit Oberst Walter Bendl, Oberst Günther Allesch, Major
Roman Michalus, Bgm. Johann Taferner und GR Michael Ruckhofer.
 Eine Holztafel verweist auf die Arbeit des Pionierzuges des
Bundesheeres, der in den vergangenen Wochen die Oberweger
„Grotte“ wieder begehbar gemacht hat. Die
Judenburger Bürgermeisterin Grete Gruber und Bgm. Johann
Taferner aus Oberweg konnten sich vor Ort von der Leistung der
Grundwehrdiener überzeugen.
Fotos/Text: Ruckhofer |
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