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Juli 2006

Oberweger Grotte neu renoviert:
Judenburger Naturjuwel soll wieder Tourismusanziehungspunkt werden

Seit wenigen Tagen ist die so genannte „Grotte“ in Oberweg bei Judenburg wieder begehbar.  Ein Trupp des Bundesheeres hat das früher weithin bekannte regionale Ausflugsziel innerhalb von nur drei Wochen wieder begehbar gemacht.

  Über den „Max Helff Steig“ in der Gemeinde Oberweg, vorbei am ehemaligen Steinbruch, gelangt man zur „Grotte“, vor Jahren noch eines der beliebtesten Ausflugsziele im Bezirk. Neolithikum - Besiedelungshinweise wurden dort bereits gefunden, verschiedenste Tropfsteine – die leider meist gewaltsam entfernt wurden –sowie auch Funde aus der Römerzeit, wie etwa Münzen und Gebrauchsgegenstände. In den siebziger und achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die „Grotte“ gerne als Abenteuerspielplatz von Kindern und Jugendlichen verwendet, und auch von vielen „Hobbyarchäologen“ als Grabungsstätte genutzt. Eine Gruppe Judenburger Hauptschüler und Gymnasiasten durchforschte 1980 die Höhle noch einmal unter Führung von Historikern, wo man auch auf weitere Funde stieß. „Wir gehen davon aus, dass sich sehr viele Funde heute in Privatbesitz befinden, die aber für eine genaue Aufarbeitung der Geschichte der Höhle von großer Bedeutung wären“, meint etwa Archäologe Bernd Heider.

  In den vergangenen Jahren verfiel die als „Naturdenkmal“ ausgewiesene Höhle zusehends, und mehrere Felsstürze machten sowohl den Höhleneingang als auch die Holzsteige zur Höhle unpassierbar. „Wir haben uns natürlich oft Gedanken darüber gemacht, dieses wunderbare Ausflugsziel zu sanieren, nur wäre der Kostenaufwand sowohl für die Gemeinde Oberweg als auch für die Gemeinde Judenburg einfach zu hoch gewesen“, sagt Oberwegs Bürgermeister Johann Taferner. Durch gute Kontakte zum Truppenübungsplatz Seetaleralpe unter Kommandant Günther Allesch konnte ein Lösungsvorschlag gefunden werden: Im Rahmen der Ausbildung von Grundwehrdienern der Stabskompanie des Militärkommandos Steiermark wurde ein Pionierzug eingesetzt, der die Sanierung der Stege und der Grotte vornahm. Unter dem Kommando von Oberstabswachtmeister Günther Eissner und Wachtmeister Alois Kreiner arbeiteten zwölf Rekruten fast drei Wochen in diesem Bereich, um die Stiegenaufgänge neu zu machen und den Bereich von Geröll, Schutt und losen Felsbrocken zu reinigen.

  „Unser Pionierzug ist spezialisiert auf Brücken- und Stegebau, auf Spreng- und Bergetechniken, und wir sind auch oft im Katastropheneinsatz tätig. Diese Aufgabe war eine besondere Herausforderung für uns, da wir alle nur angeseilt arbeiten konnten und bis zu zehn Meter lange Baumstämme im brüchigen Fels verankern mussten“, erzählt Zugskommandant Günther Eisner. Das Material sowie die Verpflegungskosten der Rekruten wurden von der Stadtgemeinde Judenburg, der Gemeinde Oberweg sowie von der Wildbachverbauung getragen, die Personalkosten übernahm das Bundesheer. „Wir sind wirklich dankbar, denn ohne Unterstützung des Bundesheeres wäre eine Sanierung dieses wichtigen Ausflugszieles nicht möglich gewesen“, meinte auch die Judenburger Bürgermeisterin Grete Gruber, die gemeinsam mit Bgm. Johann Taferner und GR Michael Ruckhofer die Truppe bei ihrer gefährlichen Arbeit vor Ort besuchte.

  Zur offiziellen Übergabe des renovierten und wiederhergestellten Steiges kamen u. a. auch Stabschef Walter Bendl, TÜPL-Kommandant Günther Allesch sowie Major Ing. Roman Michalus, der zuständige Offizier für die steirischen Pioniere. Man sei stolz auf die geleistete Arbeit aber auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberweg und der Stadt Judenburg, ohne die ein derartiges Projekt nicht durchführbar gewesen wäre, so die einhelligen Aussagen der Offiziere. Als kleines „Dankeschön“ überreichten Bgm. Johann Taferner und GR Michael Ruckhofer ein Präsent an die anwesenden Offiziere und die Mannschaft verbunden mit dem Dank für die geleistete Arbeit.


Hochrangige Offiziere des Bundesheeres und Vertreter der Gemeinden Judenburg und Oberweg bedankten sich im Rahmen einer kleinen Feierstunde bei den 12 Pionieren für ihre Leistungen, dass die Grotte in Oberweg wieder begehbar gemacht werden konnte. Auf unserem Bild mit Oberst Walter Bendl, Oberst Günther Allesch, Major Roman Michalus, Bgm. Johann Taferner und GR Michael Ruckhofer.


Eine Holztafel verweist auf die Arbeit des Pionierzuges des Bundesheeres, der in den vergangenen Wochen die Oberweger „Grotte“ wieder begehbar gemacht hat. Die Judenburger Bürgermeisterin Grete Gruber und Bgm. Johann Taferner aus Oberweg konnten sich vor Ort von der Leistung der Grundwehrdiener überzeugen.


Fotos/Text: Ruckhofer
 


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