Schussattentat
auf Bürgermeister Johann Straner
Großes
Hoffen in der Gemeinde Fohnsdorf nach Attentat auf Bürgermeister Johann
Straner
Ganz
Österreich steht im Banne des Attentates auf den Fohnsdorfer Bürgermeister
Johann Straner. In einer Sondersitzung informierten Vizebürgermeister
Günter Pirker und Bezirksgendarmeriekommandant Hauptmann Günter
Perger den Gemeinderat der Gemeinde Fohnsdorf über die aktuelle Situation
nach dem gestrigen Mordversuch am Fohnsdorfer Bürgermeister.
Bestürzung auch bei Landeshauptmann Mag. Franz Voves, der in der Sondersitzung
anwesend war.
Ein ganzer Ort
hofft auf die Genesung von Bürgermeister Johann Straner, der gestern
Nachmittag einem Schussattentat zum Opfer fiel. Vizebürgermeister
Günter Pirker stärkte die Hoffnung in seinen Ausführungen.
Nach Auskunft des Landeskrankenhauses Judenburg hat der nach einem Schusswechsel
lebensgefährlich verletzte Bürgermeister die erforderlichen Operationen
Dank seines guten körperlichen Zustandes gut überstanden. Dennoch
kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Gefahr einer Infektion besteht
noch. Die Ärzte, die Angehörigen und ganz Fohnsdorf sind
jedoch zuversichtlich.
Vizebürgermeister
Günter Pirker berichtete, dass der Bürgermeister, dessen Hauptanliegen
es war, dass jeder Bürger in sein „bürgeroffenes“ Büro kommen
kann, mehr als nur einen Schutzengel gehabt habe. Die aus kurzer Distanz
abgegebenen Schüsse sind im Normalfall jeder einzelne für sich
tödlich. Bürgermeister Johann Straner erlitt einen Schuss in
die Bauchgegend, der im Rücken ausgetreten ist. Es grenzt laut Aussage
der Ärzte an ein Wunder, dass diese Schussverletzung keine „größeren
inneren Verletzungen“ hervorgerufen habe. Das noch größere
Wunder aber: Der zweite Schuss, der den Fohnsdorfer Bürgermeister
in der Herzgegend traf, wurde durch einen Reflex des Bürgermeisters
von dessen Armbanduhr abgelenkt. Der Verschluss der Armbanduhr wurde durch
die Wirkung des 9 Millimeter Geschosses zerfetzt und ein Teil des Verschlusses
drang in den Körper des Fohnsdorfer Gemeindeoberhauptes ein. Dieser
Teil bremste das Projektil derart, dass es vor dem Herzen stecken blieb
und rettete somit dem Fohnsdorfer Bürgermeister das Leben.
Hauptmann Günter
Perger vom Bezirksgendarmeriekommando Judenburg schilderte den bisherigen
Stand der Ermittlungen. Der Täter Klement P. betrat gegen 14 Uhr 45
das Rathaus der Gemeinde Fohnsdorf und ersuchte um eine kurze Aussprache
mit Bürgermeister Johann Straner, die ihm auch gewährt wurde.
Hinter verschlossener Tür kam es zum Schusswechsel, wobei der Fohnsdorfer
Bürgermeister von 2 Projektilen getroffen wurde. Mit einem dritten
Projektil richtete sich der Täter selbst.
Über das
Motiv herrscht völlige Unklarheit. Aufschlüsse kann nur Bürgermeister
Johann Straner selbst geben. Ob es sich um die Nichtgenehmigung einer Würstelstandes
handelt oder ob der Auslöser der Tat ein Schreiben der Gemeinde Fohnsdorf
war ist unbekannt. Vorstellen kann man sich das jedoch nicht. Denn einerseits
hat Klement P. ja selbst die Stilllegung seines Gewerbes für die Ausübung
des Würstelstandes mit Ende Juli 2003 bei der Bezirkshauptmannschaft
Judenburg bewirkt. Andererseits war das Schreiben, welches der Täter
bei sich mitgeführt hat, eine Leermeldung bezüglich Kommunalsteuer,
welches jeder Gewerbetreibende erhält, und auch keinerlei finanzielle
Belastungen für den Täter mit sich gebracht hätte.
Auch wurde kein
Streit zwischen Bürgermeister Johann Straner und Klement Pernthaller
wahrgenommen. Die beiden hatten schon des Öfteren ein sachliches Gespräch
miteinander geführt. Ob eine schriftlich zugestellte Kündigung
seines Arbeitgebers, bei dem Klement P. vor der Tat unentschuldigt von
der Arbeit ferngeblieben war, ausschlaggebend für diese
Wahnsinnstat war, kann nicht bestätigt werden.
„Bürgermeister
Johann Straner war nach dem Schusswechsel ansprechbar und hat klar gesagt,
dass er diese Situation wie schon so manch andere in seinem Leben meistern
wird. Sein starker Wille und seine positive Lebenseinstellung, die ihn
ja schon immer ausgezeichnet haben, sind enorm“, so Vizebürgermeister
Günter Pirker. „Wir werden diesem Willen entsprechend weiterarbeiten
und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen", gibt Vizebürgermeister Günter
Pirker seiner Hoffnung Ausdruck. Eine Einstellung und eine Hoffnung, der
auch Landeshauptmann Franz Voves im Namen aller politischen Parteien Ausdruck
verliehen hat.
Für die betroffenen
Bediensteten, die sich in einem Schockzustand befinden, gibt es eine psychologische
Betreuung.
In
einer Sondersitzung des Gemeinderates informierte Vizebürgermeister
Günter Pirker (Bildmitte) über den aktuellen Stand der Dinge
nach dem Schussattentat auf den Fohnsdorfer Bürgermeister Johann Straner.
Schockiert über diese unerklärliche Bluttat zeigten sich auch
Vizebürgermeister Franz Lipus (links) und Landeshauptmann Mag. Franz
Voves (rechts).
|