Was bringt ein Studium rein finanziell?

Das Institut für höhere Studien (IHS) führte im Auftrag des Wissenschaftministerium eine Studie durch, in der festgestellt werden sollte, welchen ökonomischen Nutzen ein Universitätsstudium gegenüber anderen Ausbildungswegen aufweist. Basis war die Mikrozensuserhebung 1990/91. Interessantes Ergebnis war,daß sich rein finanziell betrachtet, ein Studium insbesondere für HTL Absolventen selten auszahlt. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, daß die Erwerbsphase eines Akademikers im Schnitt um bis zu 7 Jahre kürzer ist, als jene anderer Berufstätiger. Um das Lebenseinkommen vergleichbar zu machen, wurde ein hypothetischer Barwert errechnet, und zwar unter der Annahme eines Diskontsatzes von 2% (Sekundärmarktrendite minus Inflation und Produktivitätszuwachs). Demnach liegt der Netto-Lebensverdienst eines männlichen, unselbständig beschäftigten Pflichtschulabsolventen bei 5,35 Mill. Schilling, eines Lehr-Absolventen bei 6,31, eines Absolventen einer mittleren berufsbildenden Schule bei 7,04 und eines AHS-Absolventen bei 7,79 Mill. Schilling. Das höchste Einkommen haben Männer mit einem Abschluß einer berufsbildenden höheren Schule (z. B. HTL), mit 8,16 Mill. Schilling. Das durchschnittliche Lebenseinkommen von Akademikern liegt dagegen nur bei 7,81 Mill. Schilling. Trotz allem sollte jedoch nicht übersehen werden, daß es viele Gründe gibt, die jemanden dazu bewegen, ein Studium zu errgreifen, sei es ein erwarteter höherer gesellschaftlicher Status oder auch der Wissensdrang, durch das Studium einfach tiefergehende Kenntnisse zu erlangen. Wobei es meiner persönliche Ansicht nach jedoch gerade in der heutigen Zeit eine Notwendigkeit darstellt, daß man bereit ist, sein ganzes Leben lang neues dazuzulernen, unabhängig davon, ob man nun ein Studium gewählt hat oder ob man gleich ins Berufsleben eingestiegen ist. (Quelle: KONTAKT-E, Mitteilungen des Absolventenvereins der HTBLA Salzburg 3/1996)