Auf dem Weg ins 3. Jahrtausend

Die vernetzte Gesellschaft

Als ich in die 1. Klasse der HTBLA einstieg, es war das Eröffnungsjahr unserer Schule, war der PC gerade 4 Jahre alt und begann schön langsam die Schreibmaschinen von den Schreibtischen in den Büros zu verdrängen. Heute, ein Jahrzehnt später, gibt es zumindest in den Büros kaum noch jemanden, der keine solche Kiste vor sich stehen hätte. Kenntnisse über Programme, welche in meiner Schulzeit gerade erst aufkamen, sofern sie überhaupt schon existierten, werden von immer mehr Firmen als selbstverständlich vorausgesetzt. Und Begriffe wie Internet, E-Mail und Teleworking sind für viele längst keine theoretischen Zukunftsvisionen mehr, sondern gehören einfach zu ihrer Arbeitswelt. In rasender Geschwindigkeit vollzieht sich also dieser Wandel, einer, der uns zwingt, fortwährend dazuzulernen und umzudenken. Der von uns aber auch verlangt, daß wir dabei die tatsächlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren, wollen wir auch wirklich alle Chancen, welche uns diese Entwicklungen unzweifelhaft bieten, optimal nutzen. So ist es zum Beispiel möglich, über die Datenleitungen mit Spezialisten auf allen möglichen Fachgebieten in Kontakt zu treten. Wobei ich mich keinen Meter von der Stelle bewegen muß, auch wenn dieser in irgendeinem Winkel Australiens sitzt. In den Netzwerken gibt es unzählige Diskussionsforen, wo verschiedenste Fachgebiete behandelt werden, von Problemen mit Computerhardware bis zu den Problemen der Aborigines. Hier können Fragen gestellt und beantwortet, Diskussionsbeiträge geliefert werden. Und im Laufe der Zeit wurde ein riesiger Wissenpool aufgebaut, der oftmals gratis weltweit zu Verfügung steht. Wobei jedoch durchaus auch die Gefahr besteht, sich im Datendschungel zu verirren, und voraussetzt, daß man selbst zu denjenigen gehört, die auch zur benötigten Infrastruktur Zugang haben. Auf der anderen Seite erleichtern es vorhandene Infrastrukturen den multinationalen Unternehmen, Spezialistenleistungen weltweit zu verlagern. Längst schon lassen immer mehr Softwarefirmen neue Programme in Indien entwickeln, wo bestens ausgebildete Fachleute zu einem Bruchteil der Kosten werken. Und diese oftmals auch Englisch besser beherrschen, als so mancher Festlandeuropäer.Für viele mag aber durchaus auch die Möglichkeit attraktiv sein, von zuhause aus die Büroarbeit zu verrichten, zumindest zeitweise. Oder was kann es schöneres geben, als an einem Karibikstrand vor einem Laptop zu sitzen, mittels GSM-Handy und Modem mit der Firma verbunden. Z. B. am Strand mit einer schönen Frau zu sitzen, mögen romantische Gemüter einwenden. Aber wer ist heutzutage noch romantisch. Auch die Frage der sozialen Absicherung ist bei der Teleheimarbeit sicher noch zu klären. Und es wird auch keiner in den hochindustrialisierten Staaten zu den Löhnen in Entwicklungsländern arbeiten wollen, auch wenn sein Aufgabengebiet ein ähnliches ist. Auf der anderen Seite bieten die neuen Technologien den sich entwickelnden Staaten die Möglichkeit, ihren Rückstand aufzuholen, wodurch sich langfristig auch das Lohnniveau anpassen dürfte. Wir dürfen jedenfalls nicht zulassen, daß die Menschen, die von zu Hause aus über das Netz ihre Arbeitsleistungen vermarkten, eines werden: Die Neuen WEBer!